Unsere Schule bekommt ein Grünes Klassenzimmer! Im Garten neben dem Bungalow entsteht ein Raum, in dem Klassen unter freiem Himmel und in der Natur lernen können.
Der erste Teil ist bereits abgeschlossen: Während der Projektwoche Mini-Stadeln haben unsere Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Bildhauer Thomas Gröhling und Jugendsozialarbeiterin Barbara Entner Sitzgelegenheiten für das neue Klassenzimmer geschaffen. Aus langen Baumstämmen zauberten sie schöne Holzstelen mit farbigen Bildern. Diese stehen nun bereits aufrecht im Boden; an ihnen sind Querbalken zum Sitzen befestigt.
Die Kinder waren dabei an allen Arbeitsschritten beteiligt: Sie haben sich Motive für die Baumstämme überlegt – vom Löwenzahnblatt über den Schmetterling bis hin zur Eidechse. Nachdem die Motive auf dem Stamm vorgezeichnet waren, haben die fleißigen Arbeiter sie zunächst mit Schnitzeisen grob herausgeschlagen und sie anschließend mit Feilen fein ausgearbeitet. Zum Schluss wurden die Bilder farbig gestaltet. Sogar beim Buddeln der Löcher, in die die Baumstämme schließlich eingesetzt wurden, haben die Kinder geholfen.
In diesem Interview berichtet Bildhauer Thomas Gröhling über die Arbeit mit den Kindern:
Herr Gröhling, Sie gestalten mit den Kindern gerade aus langen Baumstämmen hübsche Säulen mit Bildern darauf. Woher kommen die Ideen für die Bilder?
Thomas Gröhling: Das sind alles Wiesentiere oder Pflanzen, die hier bei uns in der Gegend vorkommen. Die Ideen dafür haben wir im Team gesammelt. Zuerst habe ich ein paar Motive aufgezeichnet, dann kamen immer mehr Ideen von den Kindern dazu.
Woher können Sie das, die Baumstämme so schön zu gestalten?
Thomas Gröhling: Das ist mein Beruf: Ich bin Bildhauer. Zuerst habe ich drei Jahre lang eine Lehre gemacht und dann habe ich noch an der Akademie in Nürnberg weiter studiert. Heute gestalte ich häufig Räume in der Stadt, plane zum Beispiel Plätze. Aber zwei bis drei Monate pro Jahre bin ich auch an Schulen unterwegs und mache Projekte mit Kindern.
Wie läuft die Arbeit hier im Projekt?
Thomas Gröhling: Sehr gut! Ihr habt sehr nette Schüler und die Arbeiten laufen wie geplant. Manche Schüler merken schnell, wie anstrengend die Arbeit mit Holz ist, und sind nach einer Stunde müde. Andere arbeiten hier den ganzen Vormittag mit und sind begeistert dabei. Auf jeden Fall ist immer etwas los.
Ist es schwer, die Baumstämme zu gestalten?
Thomas Gröhling: Am Anfang können die Kinder sich oft nicht so richtig vorstellen, wie aus dem Baumstamm zum Beispiel ein Vogel oder ein Löwenzahn entstehen soll. Da braucht es etwas Geduld. Außerdem muss man als Bildhauer viele Sachen auf einmal machen: Mit einer Hand hält man das Eisen, mit der anderen schlägt man den Bildhauer-Knüpfel und bei all dem muss man noch schauen, wo und bis wohin man genau arbeiten muss. Da sind Ausdauer und Konzentration gefragt. Aber gemeinsam kriegen wird das gut hin!