Alle lesen – oder was?

Manche konnten es sich überhaupt nicht vorstellen, andere fanden die Idee von Anfang an prima: Im Schuljahr 2023/24 haben wir einen Vorlesewettbewerb an unserer Schule ins Leben gerufen. Alle 374 Kinder der Grundschule Hans-Sachs-Straße durften sich ein Kinderbuch aussuchen und vor der ganzen Klasse ein Stück daraus vorlesen. Die besten Vorleserinnen und Vorleser schafften es ins große Finale.

Beim Vorlesewettbewerb tauchen unsere Schülerinnen und Schüler in neue Welten ein und lassen sie für andere lebendig werden. Foto: Rosy, Bad Homburg/pixabay

In jeder unserer 15 Klassen wurde im April und Mai fleißig geübt und vorgelesen. Nahezu alle Kinder haben sich darauf eingelassen. „Kann ich dir mal was vorlesen?“, war immer wieder in den Klassenzimmern zu hören.

„Du liest jetzt schon viel flüssiger als letzte Woche!“, lobten sich die Klassenkameraden gegenseitig.

Auch viele Lehrkräfte äußerten sich zufrieden: „Die Kinder haben das ganz prima gemacht und es war richtig spannend, wer beim Vorlesen in der Klasse unter den drei Besten sein würde.“ Ganz demokratisch durften alle Kinder der Klasse gemeinsam darüber abstimmen – anhand vorher festgelegter Kriterien.

Aufregung und schauspielerisches Talent beim Finale

Kurz vor den Pfingstferien war es dann so weit: Die besten Vorleserinnen und Vorleser aller Klassen traten gegeneinander an. Vor einer fünfköpfigen Jury lasen sie – getrennt nach Jahrgangsstufen – einen geübten und einen unbekannten Text vor. Einigen war die Aufregung deutlich anzumerken; glücklicherweise hatte jedes Kind zwei Klassenkameraden als Unterstützung dabei. Andere überraschten mit schauspielerischem Talent. Auf jeden Fall bewiesen alle Finalistinnen und Finalisten viel Mut und stellten ihre Bücher mit viel Engagement vor dem Publikum und der Jury vor.

Anschließend sagte Jurorin Sabine Reim: „Ich hätte nie gedacht, dass Grundschulkinder so hervorragend vorlesen können.“ Sie arbeitet im Bildungsbüro der Stadt Fürth und hatte sich für den Vorlesewettbewerb extra Zeit genommen. Ramona Dehner, die als Vertreterin des Schulamtes in der Jury teilnahm, fand es ebenfalls erstaunlich, wie ausdrucksstark die Schülerinnen und Schüler vorgelesen haben.

Auch die ehemalige Schulleiterin, Ingrid Streck, war begeistert: „Ganz viele der Schüler haben so gut gelesen, dass es mir schwerfiel, nicht immer die volle Punktzahl zu geben. Weiter so! Lesen ist so wichtig!“

Siegerehrung vor der ganzen Schule

Als Anerkennung für ihren Mut und ihre Vorlesekunst erhielten alle Finalteilnehmer einen Leseknochen. Foto: A. Peißker

Die Siegerehrung des Vorlesewettbewerbs fand dann einen Tag später bei einer Schulversammlung statt. Vor allen Kindern und Lehrkräften der Schule wurden die besten drei Vorleserinnen und Vorleser aller Jahrgangsstufen gekürt. Sie erklommen ein Siegerpodest, erhielten eine Medaille und wurden mit viel Applaus gefeiert.

Doch eines ist klar: Alle Kinder, die am Vorlesewettbewerb teilgenommen haben, sind Sieger. Sie haben sich Mühe gegeben, fleißig geübt und ihre Lesefähigkeit verbessert. Für alle Finalistinnen und Finalisten gab es deshalb noch eine besondere Anerkennung: Sie erhielten ein „Leseknochen“-Kissen, das eine Mitarbeiterin unserer OGTS eigens für sie genäht hatte.

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